Wooden Furniture in Herculaneum

Wooden Furniture in Herculaneum

Holzmöbel aus Herculaneum

Im Zusammenhang mit meiner Ausbildung zur Möbelrestauratorin habe ich mich intensiv mit den Anfängen der Möbelherstellung auseinandergesetzt und bin auf die Studie «Wooden Furniture in Herculaneum» von Stephan T.A.M. Mols gestossen.

In seinem Buch verschafft er uns einen Überblick über 41 Möbelstücke (Betten, Liegen, Tische, Sitz- und Aufbewahrungsmöbel) aus dem frühen Kaiserreich Roms. Dabei setzt er die zur Herstellung der Möbel verwendeten Techniken sowie deren Form und Funktion ins Zentrum und bettet sie in ihren sozialen und historischen Kontext ein.

Die Holzmöbel in Herculaneum wurden durch den Ausbruch des Vesuvs (79 n. Chr.) feuerverkohlt, wodurch sie in veränderter Form über die Jahrhunderte erhalten und chemisch stabil blieben.
Nach der Entdeckung von Tutanchamuns Grab im Jahr 1922 wurde zum ersten Mal mit geschmolzenem Paraffinwachs ein Holzartefakt konserviert.
Ab 1927 wurde diese Technik auch in Herculaneum angewandt, wodurch nun die Holzmöbel vor dem Zerfall geschützt werden konnten. Von den Ausgrabungen vor 1900 ist leider kein einziges Möbel erhalten geblieben.

Als Schreinerin interessieren mich natürlich insbesondere die verwendeten Techniken. Dabei ist festzustellen, dass die Handwerker von Herculaneum auf einem aussergewöhnlich hohen Niveau arbeiteten und über umfassende Kenntnisse einer Vielzahl von unterschiedlichen Hölzern besassen. Sie verfügten über Werkzeuge und Techniken, die bis zur industriellen Revolution als mechanische Holzbearbeitungstechniken aufkamen, keine tiefgreifenden Veränderungen mehr erfuhren.

Die Römer perfektionierten die bereits bekannten Werkzeuge wie Axt, Keil, Säge, Hammer/Klöppel, Stechbeitel/Hohleisen, Bohrer, Feile und Raspel, Schleifpapier (Fischhaut), Schraubzwinge, Drechselbank, Winkel, Zirkel, Lineal, Lot, sowie ein Vorläufer der Wasserwaage (libella) und fügten den Zimmermannshammer sowie den Hobel zum allgemeinen Werkzeugbestand hinzu. Dessen Form hat sich bis in die Neuzeit kaum mehr verändert.

Sie kannten diverse Holzverbindungen (u.a. Schwalbenschwanz/Gratleiste, stiftgesicherte Nut-Feder-Verbindungen, (Blind-)Zapfen, Überblattung, offene Fingerzinkung und Leime (Kuh- und Fischleim, Bitumen und Pech).
Zu ihrem weiteren Repertoire gehörten u.a. aufwändige Holzschnitzereien, Furniertechniken – auch mit Vergoldungen, Intarsien aus Holz, Elfenbein, Glaspaste, Silber etc. und Marketerie sowie Oberflächenbehandlungen mit diversen Ölen und Farben.

Sie verbauten Klavierscharniere (aus Knochen, Holz oder Elfenbein) und gelten als Erfinder des Schrankes (armarium) und der Rahmen-Füllungs-Konstruktion. Diese formstabile Flächenkonstruktion ging nach dem Untergang des Römischen Reiches grösstenteils verloren und kam erst wieder in der Spätgotik auf.

Eine der bedeutendsten Entdeckungen in Herculaneum in den letzten Jahrzehnten erfolgte 2009/10, als das eingestürzte Holzdach und Teile der Kassettendecke aus dem Haus des Telephus-Reliefs von einem verschütteten Strand geborgen wurden.

Diese Art von Kassettendecke sollte Jahrhunderte später Standard für Kirchen und Paläste in der italienischen Renaissance werden (vgl. letztes Bild in der Galerie).

Es ist ein phantastisches Buch und ich empfehle es allen, die sich für antike Möbel, das Leben in den vesuvianischen Städten oder die materielle Kultur der frühen Römischen Kaiserzeit interessieren.

 

Leider sind die Bilder im Buch von S. Mols z.T. sehr dunkel. Die Bilder stammen aus folgenden Quellen:
S. Mols; Herculaneum Society; benedante.blogspot; www.antike-tischkultur.de

 

 Weitere spannende Berichte zu diesem Thema:

 

Boulle-Schildpatt-Kabinett Napoleon III, 19. Jahrhundert

Boulle-Schildpatt-Kabinett Napoleon III, 19. Jahrhundert

Boulle-Schildpatt-Kabinett Napoleon III, 19. Jahrhundert

Ich freue mich, bekanntgeben zu können, dass die Restaurierung des Boulle-Marketerie-Schildpatt-Kabinetts nach monatelanger, sorgfältiger Arbeit erfolgreich abgeschlossen ist.

Ein leuchtendes Beispiel aus der Epoche Napoleon III. (1852 – 1870) erstrahlt nun wieder in vollem Glanz.

Im Folgenden präsentiere ich einige Impressionen aus dem Verlauf der Restaurierungsarbeiten.

Begutachung und erste Schritte

Das erste Video zeigt, wie ich das Möbel zerlege, die Messingornamente entferne, reinige und glänzend poliere sowie Messingflachstangen neu einpasse und mit schwarz gefärbtem Fischleim einleime.

Erste Arbeiten an den zentralen Schildpatt-Paneelen

Das nächste Video zeigt erste Arbeiten an den zentralen Schildpattpaneelen mit seinen leuchtenden Marketerien:

Restauriertes zentrales Schildpattpaneel mit leuchtenden Marketerien.
Konkave Zulage, Intarsien aus Messing und farbige Schellackfüllungen.

Im nächsten Schritt restauriere ich die Boulle-Marketerie der Kabinett-Seitenwände. Dabei fülle ich die kleinen Fehlstellen mit farbigem Schellack. Die grösseren ergänze ich später mit echtem Schildpatt.

Weitere Arbeiten an den zentralen Schildpatt-Paneelen

Im linken Video passe ich Messinginlays neu ein. Kleinere Defekte fülle ich anschliessend mit farbigem Schellack auf und stelle zum Schluss eine Papiermatrizen her, um fehlende Ornamente auf Messing zu übertragen.

Im rechten und unteren mittigen Video kommen nun alle Elemente zusammen.
Eine Symphonie der Elemente verschmilzt harmonisch: Messing, Schellack und das in einer Vielzahl von Farbtönen flammende Schildpatt.

In der nachfolgenden Gallerie finden sich Fotos zu den vergangenen Restaurierungsschritte:

Wie stellt man farbige Schellacknuggets zum Ausbessern von Boulle-Marketerien her?

Das nächste Video zeigt, wie man aus Schellackflocken farbige Nuggets herstellt, um die Räume zwischen dem Messing und dem echten Schildpatt auszufüllen.

Unter dem Begriff «Ebonisieren» versteht man das Schwärzen von Holz. Wie der Wortstamm schon sagt, hat man auf diese Art versucht, das sehr teure Ebenholz nachzuahmen.

Diese Technik ist besonders häufig bei antiken Möbeln aus der Biedermeierepoche sowie im französischen Historismus – in der sogenannten Epoche «Napoleon III» – zu finden.

Zu dieser Zeit war Ebenholz sehr beliebt um Kontraste zu hellen Hölzern wie Kirsche, Birke oder Esche zu schaffen. Wem Ebenholz zu teuer war, der ahmte es nach, indem er einheimisches Holz schwarz färbte.

Dazu eignete sich am besten das maserungsschwache Holz des Birnbaumes. Die Schwärzung erreichte man, indem man Schellack mit Russ mischte und dann die zu schwärzenden Elemente mit dieser Mixtur polierte. Die ebonisierten Teile des Napoleon III-Kabinetts habe ich mit Chinatusche retouchiert.

Tusche besteht aus Bindemitteln und echten Farbpigmenten. Sie ist normalerweise dickflüssiger als Tinte, wasserfest und trocknet deutlich deckender.

Schellackpolitur – die Königin der Polituren

Die Schellackpolitur bringt wie keine andere Oberflächenbehandlung die Transparenz und die Leuchtkraft von Holz zur Geltung.

Mit Hilfe eines Ballens aus einem Leinentuch und einer inneren Füllung aus Wolle oder Baumwolle wird der in Alkohol gelöste Schellack schichtweise aufgetragen.
Der Alkohol verdunstet und hinterlässt den Schellack auf dem Holz. Dies erzeugt möglicherweise das schönste Finish für Möbel.

Schellackmischung:
1 Kilogramm Schellack Flocken & 4 Liter Ethanol mischen. Dies ergibt ein Mischungsverhältnis von 1 : 3, da 4 Liter Ethanol nur 3 Kilogramm schwer ist. Ethanol ist besser als Isopropanol. Es löst sich besser auf.
Die Mischung muss immer wieder gedreht werden, damit sich die Flocken auflösen. Es braucht etwa 1 bis 2 Wochen. Es hängt von der Dicke der Schellackflakes ab.

Die Stammlösung (1:3) kann man mit Schleifstaub vermischen, wodurch ein wunderbarer Kitt entsteht, den man sehr gut für Holzoberflächen benutzen kann. Damit der Farbton stimmt, kann man in diesen Kitt auch Farbpigmente einsträuen.

Die 1: 3 Mischung ist eine Stammlösung. Es ist nicht die Mischung, die man für eine Politur braucht. Diese Stammlösung wird nochmals verdünnt mit Isopropanol. Isopropanol ist ein Erdölprodukt. Ethanol hingegen ist das Resultat eines Gährungsprozesses. Isopropanol ist weniger aggressiv, wodurch die Gefahr geringer ist, untere Schellackschichten abzureiben.

Porenfüllung (Stammlösung mit Isopropanol im Verhältnis 1 : 6 vermischen): 
Beim ersten Arbeitsgang werden die Holzporen gefüllt. Offenporige Hölzer wie Mahagoni oder Walnuss besitzen grosse Poren und werden mit Bimsmehl gefüllt. Für das ebonisierte Holz des Napoleon III-Kabinetts habe ich eine Mischung aus Kohle und gemahlenem Vulkangestein verwendet.

Deckpolitur (Stammlösung mit Isopropanol im Verhältnis 1 : 3 vermischen):
Sie wird in mehreren dünnen Schichten mit einem Polierballen aufgetragen. Durch das wiederholte Auftragen und Verdichten entsteht eine tief glänzende, transparente Oberfläche, die die Holzmaserung betont.

Zum Streichen von Möbeln nimmt man die Mischung 1:6 (Porenfüllmischung). Früher wurde der Innenbereich von Küchenmöbeln mit Schellack ausgepinselt, da Schellack Gerüche bindet.


Blätterschellack kann man auch zu Nuggets schmelzen, die man mit Naturpigmenten unterschiedlich einfärbt. Die Schellacknuggets werden mit einem Schmelzgerät angelöst und in die schadhaften Stellen eingedrückt (vgl. oben)

 

Vorher – Nachher
Angelieferter Zustand des Boullemarketerie-Schildpatt-Kabinetts.
Boulle-Schildpatt-Kabinett Napoleon III, 19. Jahrhundert

Saint Gervais, 27. Juli 2023

Lieber Guillaume,

Die Zeit, die ich in deiner Werkstatt verbringen durfte, ist von unschätzbarem Wert.
Deine Leidenschaft für die Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten ist ansteckend und inspirierend.
Dank deines umfangreichen Wissens und deiner herausragenden Fähigkeiten konnte ich mich beruflich enorm weiterentwickeln.

Von ganzem Herzen danke ich dir für deine geduldige und kompetente Art als Ausbilder und Mentor sowie für das Vertrauen, das du mir und meiner Arbeit entgegengebracht hast.

Herzlich, Chaska

👉🏽 Ebénisterie Guillaume Bourgoin

Mein Lehrmeister Guillaume Bourgoin und ich
Eröffnung des „Haus der 7 Sinne“, Vitznau

Eröffnung des „Haus der 7 Sinne“, Vitznau

English text see below. 👇🏽

„Dort, wo in Vitznau viele Jahre lang der Souvenir-Shop von Frieda O’Connor war, hat am 1. Mai 2023 ein neues Kapitel angefangen.

Corinna Braun hat die Räumlichkeiten übernommen und verwirklicht in ihrem neuen Atelier ihr Herzensprojekt: Das «Haus der 7 Sinne».

Im Haus der 7 Sinne geht es um Teekultur, Kunsthandwerk, Kulturaustausch und eine bewegte Familiengeschichte. Ende der 1930er Jahre wanderten Corinna Brauns Grosseltern nach Japan aus, wo sie zehn Jahre ihres Lebens verbrachten. Aus dieser Zeit gibt es noch einige Schätze, die Corinna Braun nun zugänglich macht.

Corinna Braun & Chaska Schuler mit HIKARI TO YAMI 光と闇 – LICHT UND DUNKEL

Das Herzstück der europäisch-asiatisch eingerichteten Räume ist der «Ahnenschrank» der jungen Steiner Möbeldesignerin Chaska Schuler.

Das Haus der 7 Sinne ist so lebendig, offen und vielseitig wie die Inhaberin selbst. So gehören besonders die Welt des Grüntees – ebenfalls von der Grossmutter inspiriert – und das Kunsthandwerk zu Corinna Brauns grossen Leidenschaften. Dazu wird es Workshops und Seminare geben.“

Text: Vera Bender

👉🏽 https://7-sinne-haus.ch

👉🏽 https://christianscheidegger.one/eroeffnung-haus-der-7-sinne

 

Möbel aus meiner Werkstatt:

A) Kleiderschrank aus Olivenesche: HIKARI TO YAMI 光と闇 – Light and Darkness

B) Three-Wood-Table

Opening of the „House of the 7 Senses“, Vitznau

 

„Where Frieda O’Connor’s souvenir shop was for many years in Vitznau, a new chapter began on 1 May 2023.
Corinna Braun has taken over the premises and is realising her heart’s project in her new studio: the „House of the 7 Senses“.
The House of the 7 Senses is about tea culture, arts and crafts, cultural exchange and an eventful family history. At the end of the 1930s, Corinna Braun’s grandparents emigrated to Japan, where they spent ten years of their lives. There are still some treasures from that time, which Corinna Braun is now making accessible.

The centrepiece of the European-Asian furnished rooms is the „ancestral cabinet“ by the young furniture designer Chaska Schuler from Steinen.

The House of the 7 Senses is as lively, open and versatile as the owner herself. The world of green tea – also inspired by her grandmother – and arts and crafts are among Corinna Braun’s great passions. There will be workshops and seminars on this.“

Text: Vera Bender (Translation chaskART)

Nussbaum-Kahnbett aus der Epoche Karl X.

Nussbaum-Kahnbett aus der Epoche Karl X.

Ein Schlittenbett (engl. sleigh bed) oder Kahnbett (frz. lit en bateau) ist ein Bett mit hochgezogenem Kopf- und Fussteil.

Das Möbelstück sieht mit seinen kahnartigen Seitenwänden einem traditionellen Pferdeschlitten oder auch einem kastenförmigen Kahn ähnlich.

Diese Art von Bett war charakteristisch für die Epoche des französischen Empire (1804 – 1814) oder das deutsche Biedermeier (~1810 – 1840).
Das vorliegende Nussbaum-Kahnbett stammt aus der weniger bekannte Phase der Restauration oder Charles X (1814 – 1830).

Unterschied zwischen einem Schlitten- und Kahnbett:

Die nach oben und nach aussen geschwungenen Kopf- und Fussteile des Kahnbetts sind gleich hoch.
Im Gegensatz dazu ist beim Schlittenbett das Kopfteil höher als das Fussteil.

Die Restaurierung beginnt mit einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Möbel.

Aus der Schadensbeurteilung werden anschliessend die Restaurierungsmassnahmen abgeleitet und geplant, wobei sich diese während der praktischen Umsetzung auch wieder verändern können.
Das vorliegende Nussbaum-Kahnbett stammt aus der weniger bekannte Phase der Restauration oder Charles X (1814 - 1830)

Beim ersten Aufstellen des Bettes stellten wir fest, dass eine der Bettzargen nicht original ist und man darum die Zapfenverbindungen auf beiden Seiten neu anfertigen muss.

In einem ersten Arbeitsschritt löste ich mit dem Bügeleisen und einem wassergetränkten Schwamm abstehendes Nussfurnier am Kopfteil. Darunter kam ein wunderschön gemasertes Nussholz hervor, worauf wir entschieden alles Furnier zu entfernen, um es später an anderen Stellen für Furnierreparaturen zu verwenden.

Dabei ist es wichtig, dass die alte Lackschicht des abgeschälten Furniers entfernt wird, um die Maserung sowie die Farbe mit der defekten Stelle abgleichen zu können.

Nachdem ich diverse Holzverbindungen der Seitenwangen erneuert, sowie das Furnier repariert bzw. ergänzt hatte, machte ich mich daran das alte Oberflächenfinish abzubeizen.

Im ersten Video sind folgende Arbeitsschritte dokumentiert.

    • Holzverbindungen der Seitenwangen erneuern
    • Holzverbindungen verleimen
    • Furnier reparieren und ergänzen
    • Schleifen
    • Abbeizen der alten Lackschicht
Alter Oberflächenautrag abbeizen

Der vorhandene Lack konnte nicht mit Alkohol gelöst werden. Er verfärbte sich aber weiss. (vgl. Foto der Bettzarge im obigem Video).

Um den alten Lack zu entfernen, verwendete ich daher ein Abbeizer-Gel.
Aufgrund der leichten Entflammbarkeit werden nur kleine, aufeinanderfolgende Bereiche abgebeizt, wobei ich das Areal nach dem Auftragen des Gels mit Frischhaltefolie abdeckte. Dadurch dringt der Gel besser in den Lack ein.
Sobald der Lackfilm aufgeweicht oder „gekräuselt“ war, rieb ich ihn mit Aceton getränker Stahlwolle weg und reinigte das Holz zum Schluss mit Baumwolltücher nach.

Je nach Porosität des Untergrundes lässt man das Holz zwischen 6 bis 24 Stunden trocknen.

Angleichen der unterschiedlichen Tönungen mit Oxalsäure

Ich verwendete eine Lösung mit ca. 50g Oxalsäure in kristalliner bzw. Pulverform mit 500 ml warmem Wasser, die ich mit dem Pinsel auftrug. Dunkle Stellen bestrich ich mehrmals, bis sich das Farbbild überall angeglichen hatte.

Nach dem Trocknen kann man einen weisslichen Belag auf der Oberfläche feststellen. Dabei handelt es sich um Kristalle der Oxalsäure, die man abbürstet, wobei man dazu eine Maske tragen sollte.

Damit weniger Kristalle in die Luft gelangen, habe ich mit einem Schwamm und warmem Wasser die Oxalsäure vorgängig so gut als möglich entfernt.

Die im Holz verbliebene Säure muss mit einer Lösung aus schwachem Borax in einem halben Liter warmem Wasser (215 g in 500 ml) neutralisiert werden, die man mit einem Schwamm aufträgt und trocknen lässt.

Bevor die Oberfläche mit Wachs veredelt werden kann, muss sie aufgrund der aufgeworfenen Fasern leicht nachgeschliffen werden. 

Oberflächenbehandlung mit Wachs

Es handelt sich um eine Mischung aus Bienen- und Carnaubawachs.
Carnaubawachs stammt aus dem Blatt der in Brasilien wachsenden Carnaubapalme und ist das härteste bekannte natürliche Wachs.

Mit dem Heissluftfön dringt das Wachs tiefer in die Poren ein. Ich habe insgesamt dreimal das Wachs aufgetragen und anschliessend glänzend poliert.

An gewissen Stellen brauchte es sogar vier Applikationen bis das Holz genügend gesättigt und genährt war.

Die planen Oberflächen polierte ich mit einem Baumwolltuch und die geschnitzten Ornamenten mit einer weichen Bürste.

Junge Möbelmacherin feiert Erfolg mit Kleiderschrank – Bericht im Bote der Urschweiz vom 26. Oktober 2022

Junge Möbelmacherin feiert Erfolg mit Kleiderschrank – Bericht im Bote der Urschweiz vom 26. Oktober 2022

Heute ist im Bote der Urschweiz ein Artikel über mich und mein Möbel HIKARI TO YAMI 光と闇 – LICHT UND DUNKEL erschienen.

Mein Kleiderschrank aus Olivenesche war in der engeren Auswahl für den Young Furniture Maker Award 2022 (Preis für massgefertigte Möbel) und wurde am 12. Oktober in London ausgestellt.

👉🏽 Hier geht es zum Zeitungsartikel.

Bote der Urschweiz 26.10.2022