*English text below

Die Hirnholzleiste ist ein Konstruktionsprinzip aus dem Möbelbau, um das Werfen freistehender Vollholzbrettflächen (Platten, Türen, Laden) zu verhindern.

 

Seit jeher stehen SchreinerInnen vor der Herausforderung neben den Herzbrettern mit stehenden Jahrringen auch Seitenbretter zu verarbeiten. Um diese zu stabilisieren, kommen die seit Jahrhunderten erprobte und bewährte Grat- und Hirnholzleiste zum Tragen (neben den Verleimregeln für Massivholzbretter).

 

Beide Verbindungen kannten bereits die versierten römischen Möbelschreiner. Vgl. dazu die konservierten Möbel in Herculaneum aus dem frühen Kaiserreich Roms (79 n. Chr.).

 

Die Hirnleisten verwendet man überall dort, wo Gratleisten störend sind sowie als konstruktiver Holzschutz, um die Hirnenden der Fläche zu schützen. So wurde früher bei Läden ein widerstandsfähiges Holz wie Eiche als Anfassleiste verbaut.
Da bei dieser Verbindung Quer- und Langholz aufeinandertreffen, darf die Feder nur in der Mitte (maximal 1/3 der Breite) verleimt oder verkeilt werden.
Türen und Klappen an hochwertigen Möbeln werden durch eingeleimte Hirn- oder Keilfedern gehalten (#Barock / #Biedermeier).

 

Bei meinen Schneidebrettern habe ich beim mittleren Dübel etwas Fischleim angegeben. Die äusseren Dübel können sich im Langloch der Feder frei bewegen, wodurch das Arbeiten nach beiden Seiten möglich ist. Das Leistenholz sollte Rift/Halbrift sein, da dieses das halbe Schwundmass im Vergleich zu tangential geschnittenem Holz hat.

 

Für die Oberflächenveredelung eines Schneidebrettes, kommen für mich zwei Öle in Frage: Leinöl oder Walnussöl


Ich benutzte für meine Bretter ein unbehandeltes, kalt gepresstes Walnussöl, das langsam trocknend tief ins Holz eindringt. Es härtet aufgrund der tieferen Jodzahl etwas langsamer aus als das Leinöl.
Ich habe mich für Walnussöl entschieden, da Leinöl beim Nussholz einen leichten Grünstich verursachen kann.

Cutting board with breadboard end

 

The breadboard end is a construction principle from furniture making to prevent the warping of freestanding solid wood board surfaces (panels, doors, shutters).

 

For centuries, carpenters have faced the challenge of processing side boards in addition to heartwood boards with standing annual rings.

 

To stabilize these, the tried and tested breadboard end or sliding dovetail joint have been used for centuries alongside gluing rules for solid wood boards.

 

Both connections were already known to the skilled Roman furniture makers. See the preserved furniture in Herculaneum from the early Roman Empire (79 AD).

 

Breadboard ends are used wherever sliding dovetail joints are disruptive, as well as for constructive wood protection to protect the end grain of the surface.

 

In the past, a resistant wood like oak was used as a breadboard end for wooden shutters.
Since this connection involves cross and longitudinal wood meeting, the tongue may only be glued or wedged in the middle (maximum 1/3 of the width).

 

In high-quality furniture, doors and flaps are held in place by glued end or wedge tongues (Baroque / Biedermeier period).

 

For my cutting boards, I applied a bit of fish glue to the middle dowel. The two outer dowels can move freely in the longitudinal hole of the tongue, allowing work on both sides.

 

The wood of the breadboard end should be quarter or rift sawn, as it has half the shrinkage compared to tangentially cut wood.

 

For the surface finishing of a cutting board, two oils come into question for me: linseed oil or walnut oil.

 

I used untreated, cold-pressed walnut oil for my boards, which slowly penetrates deep into the wood. Due to its lower iodine number, it hardens slightly slower than linseed oil.

I chose walnut oil because linseed oil can cause a slight greenish tint on walnut wood.