A English version of my my blog entry can be found below.

Die farbig gefasste Figur zeigt den Heiligen Damian, Schutzpatron der Apotheker, der oft zusammen mit seinem Zwillingsbruder, dem Heiligen Kosmas, dargestellt wird.

Es handelt sich um eine Kopie der Figur des niederbayrischen Bildhauers Mathias Obermayr (* 14. Mai 1720; † 15. Dezember 1799), der sie 1760 zusammen mit einer Figur des heiligen Kosmas für die Stadtapotheke in Straubing angefertigt hat.

Besonders hervorzuheben ist die fein gearbeitete Schnitztechnik, die der Figur Ausdruck und Detailreichtum verleiht.
Damian steht in einer offenen, einladenden Haltung mit leicht angewinkelten Beinen: Seine rechte Hand deutet auf etwas, während er in der linken ein Buch mit dem Titel «Honora» hält.
(vgl. Bilder unten: vor (links) sowie nach (rechts) der Restaurierung)

Hl. Damian: Gewand - vor Restaurierung
Hl. Damian: Gewand - nach Restaurierung

Die Figur wurde aus blockverleimtem Lindenholz geschnitzt. Sichtbare Ergänzungen finden sich am rechten Fuß, dessen vorderer Teil vollständig ersetzt wurde, sowie am Sockel, wo eine größere Ecke neu angesetzt wurde.

Hl. Damian: UV-Untersuchung
Hl. Damian: Frontansicht - vor Restaurierung
Hl. Damian: Frontansicht - nach Restaurierung

Restaurierungsmaßnahmen

Konstruktion / Grundmaterial 

Fassungsschollen erhielten eine Behandlung mit einem Netzmittel aus Ethanol und destilliertem Wasser (1:1), gefolgt von einer Festigung mit 5%iger Gelatine-Lösung (Roth 240 Pas) unter Einsatz von Silikonpinseln.

Die abgebrochenen Fingerglieder wurden restauriert, indem alter PVAC-Leim mit Aceton entfernt und die Fragmente mit Fischleim neu verleimt wurden. Die Fugen wurden abschließend gekittet.

Hl. Damian: Hand - vor Restaurierung
Hl. Damian: Hand - nach Restaurierung

Oberfläche:  

Die gesamte Oberfläche wurde mit destilliertem Wasser und Wattestäbchen gereinigt und alte Retuschen am Fuß mit einem Abbeizer (z.B. Rustoleum) oder mechanisch (Skalpell) entfernt. Fehlstellen im Kreidegrund und Schwundrisse wurden mit Kreidegrundkitt geschlossen und mit Schellack Lemon abgesperrt.

Hl. Damian: UV-Untersuchung
Hl. Damian: UV-Untersuchung
Hl. Damian: rechter Fuss - nach Restaurierung

Die Fehlstellen der farbigen Fassung wurden mit Ölharzfarben (Mussini), verdünnt mit Balsamterpentinöl, retuschiert.

Hl. Damian: Kopf und Schulter - vor Restaurierung
Hl. Damian: Kopf und Schulter - nach Restaurierung

Kleine Fehlstellen der vergoldeten Fassung wurden mit Muschelgold oder roten Aquarellfarben als Polimentersatz retuschiert.
Bei größere Fehlstellen erfolgte eine Polimentvergoldung mit anschließender Politur.

Hl. Damian: Mantel - vor Restaurierung
Hl. Damian: Mantel - nach Restaurierung

Der Heilige Damian – zusätzliche Fotos der Restaurierung

English Version:

Saint Damian:

The polychrome figure depicts Saint Damian, the patron saint of pharmacists, who is often shown alongside his twin brother, Saint Cosmas.

It is a replica of a figure by the Lower Bavarian sculptor Mathias Obermayr (* May 14, 1720; † December 15, 1799), who created it in 1760, along with a figure of Saint Cosmas, for the town pharmacy in Straubing.

Heiliger Damian

Noteworthy is the finely detailed carving technique, which gives the figure both expression and richness of detail.

Saint Damian stands in a welcoming, open posture with slightly bent legs. His right hand appears to gesture toward something, while his left holds a book inscribed «Honora».

The sculpture is carved from block-laminated limewood, with visible repairs: the front part of the right foot has been completely replaced, and a larger section of the base corner has been newly added.

 

Restoration Measures

Structure / Base Materials

The damaged gesso flakes were treated with a mixture of ethanol and distilled water (1:1), followed by consolidation using a 5% gelatin solution.

The broken finger joints were restored by removing the old PVAC glue with acetone and re-gluing the fragments with fish glue. The joints were then sealed with putty.

Coating:

The entire surface was cleaned with distilled water and cotton swabs. Old retouching on the foot was removed with a paint stripper or mechanically with a scalpel.

Missing areas in the gesso layer and shrinkage cracks were filled with gesso putty and sealed with shellac lemon.

The missing areas in the colored finish were retouched with diluted oil resin colors (Mussini).

Small missing spots in the gilded finish were retouched with shell gold or red watercolor as a substitute for the poliment, while larger areas were treated with poliment gilding followed by polishing.