Geschliffen habe ich alles bis zur 600er-Körnung und anschliessend mit 0000-Stahlwolle nachbearbeitet.
Vor zwei Jahren habe ich bei einem lokalen Holzhändler einen Birnbau gekauft. Ursprünglich wollte ich einen Stuhl (mit Danish-Cord-Bespannung) bauen, doch als ich in meinem Holzstapel dieses interessante, „verknorzte“ Holz fand, realisierte ich daraus einen Couchtisch und bewahrte es vor dem Hacker. Diesen «Fehler» betonte ich, wodurch es zum Highlight meines Tisches wurde.

Aus diesem Brett habe ich zwei Bretter gesägt, abgerichtet, gefügt und dickengehobelt. Da die Fuge auf diese grosse Länge nicht 100 %ig stimmte, habe ich sie mit dem Handhobel nachbearbeitet. Dann habe ich das Brett verleimt und die Position auf der Unterkonstruktion festgelegt.
Auf der Rückseite hat es einen Riss, der fast bis zur oberen schönen Seite reicht. Damit sich der Riss in den nächsten Jahren nicht weiterentwickelt, habe ich mit der Oberfräse, dem Stechbeitel und dem Hobel ein «Gravättli» eingearbeitet.

Nachdem ich die Tischplatte auf die korrekte Grösse abgelängt, die Baumkante bearbeitet, die Platte geschliffen sowie die Kanten leicht mit Schleifpapier angefast hatte, bohrte ich die Tischbeinlöcher mit einem 30mm-Astlochbohrer und setzte die Platte auf die Unterkonstruktion.

Die Oberflächen behandelte ich mit Klarwachs, dabei dringen die natürlichen Öle besonders tief in das Holz ein, schützen es von innen und halten es elastisch. Die natürlichen Wachse schützen die Oberfläche und sorgen für die hohe Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit. Mir war eine natürliche und einfach nachzuarbeitende Oberflächenbehandlung wichtig, die auch für Kinderspielzeug verwendet werden darf.

Dann musste noch die Tischplatte beim Leerraum mit «Unterstützungstöggeli» verstärkt werden (vgl. Bild unten)
Die Rundung habe ich vor dem Drechseln gebohrt und dann die «Töggeli» leicht konisch aus zwei gestockten Ahornkanteln herausgedrechselt.

Auf das in der Luft hängende Tischbein habe ich einen Aufsatz aus Ebenholz gedrechselt, um darauf eine Kugel zu stellen. Der Kunde darf aus diversen Stein- und Holzkugeln auswählen.
Beim Kunden wird die definitive Höhe des «Couchtisches» bestimmt, der in der Regel die gleiche Höhe wie die umliegenden Sitzmöbel hat (45-50 cm).
Erst dann bekommt der Tisch seine Höhe und die Filzgleiter bzw. Gleitnägel können montiert werden.

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